Donnerstag, 13. März 2008

. . . und seine Schattenseiten

Herunterfallende Kokosnuesse waeren wohl das Geringste der Uebel gewesen - obwohl dadurch jaehrlich mehr Leute sterben als durch Haifische . . .


Aber ich denke mal, nicht alle haetten sich leicht damit abfinden koennen, auf der Insel keine Elektrizitaet und kein Warmwasser zu haben. Ich hatte nicht einmal einen Spiegel, aber ich genoss es, mal nicht auf mein Aussehen Wert legen zu muessen - es ging ja allen anderen genau so.

Zum Kochen und fuer die Beleuchtung des Ess-Raumes hatten sie einen Generator, aber ansonsten gab es nur Petroleum-Lampen, und wenn es finster wurde machten wir manchmal ein Lagerfeuer am Strand.

Muecken, Sandfliegen und Moskitos waren leider auch massenhaft vertreten auf der Insel, und mit Einbruch der Daemmerung wurden sie unangenehm aktiv. Ich hatte zwar Insektenschutz mit, aber die Biester dort waren wohl schon alles gewohnt. Meine Insektenbisse heilten Gottseidank ueber Nacht wieder ab, aber manche der Gaeste sahen bald aus wie Kaktusse...

Die Hitze war ebenfalls teils schwer zu ertragen, man schwitzte einfach staendig, wenn nicht der Wind ein wenig wehte, und auch in der Nacht kam wenig Erfrischung.

Naja, und dann war da auch noch die Spinne - und diesmal ist das nicht erfunden. Eines Abends, gegen 22 Uhr, wollte ich gerade ins Bett gehen und duschte mich zur Abkuehlung schnell, als ich im Schein der Lampe aus den Augenwinkeln hinter mir einen Schatten sah: eine riesige Spinne (ich weiss immer noch nicht, welche Art)


So nackt vor ihr fuehlte ich mich doppelt verwundbar. Ich atmete tief und sprintete erst Mal aus der Dusche, an ihr vorbei. Nahm dann aber allen meinen Mut zusammen und fotografierte sie. Danach tat ich das, was mir immer noch leid tut - ich holte meine Sandalen und erschlug sie damit. Dieses wunderschoene Lebewesen - aber ich haette nicht ruhig schlafen koennen mit dieser Spinne im Zimmer; ich traute mich nicht, sie zu fangen und rauszuwerfen; und ich war zu stolz, einen der Fidschianer zu Hilfe zu rufen.

Spaeter erzaehlten sie mir, es gibt auf Fidschi keine giftigen Spinnen, was mein Gewissen noch schlechter machte.

Sie war natuerlich nicht beim ersten Schlag tot - dieses Tier hielt ganz schoen was aus!


Danach kamen gleich die Ameisen und kuemmerten sich um den Rest bzw. die Reste. Ich warf den Koerper der Spinne vor die Tuer, aber am naechsten Morgen war nichts mehr da.


Zur Strafe lief in der Nacht etwas ueber meinen Oberarm. Ich schreckte natuerlich aus dem Schlaf auf und dachte an eine weitere Spinne. Es war zum Glueck "nur" eine Schabe.

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