Mittwoch, 27. Februar 2008

Auckland (Abschied von Neuseeland)

Auckland
ist die groesste Stadt Neuseelands; ausserdem die neuseelaendische Stadt mit den meisten Einwohnern (1,4 Millionen, das ist mehr als ein Viertel aller Menschen in Neuseeland); und die Stadt mit der groessten polynesischen Population der Welt.
Irgendwie mutet er seltsam an, dieser neuseelaendische Hang zu Superlativen - es ist, als ob die Neuseelaender alle Minderwertigkeitskomplexe haetten und Bestaetigung um jeden Preis braeuchten. Wenn wir das auch haetten, wuerde man von Salzburg nur mehr als "Nockerl-Hauptstadt der Welt" oder "hoechste Stadt der Welt mit Blick auf den Untersberg" oder so reden . . .



Skyline
Egal, Auckland ist eine wunderschoene Stadt, ganz objektiv, und braucht keine Minderwertigkeitsgefuehle entwickeln. Hier ein paar Blicke auf die Skyline

a) vom Mount Eden

b) von einer Faehre

c) vom Bastion Point




Der "Skytower"
ist mit 328 Metern das hoechste Gebaeude der suedlichen Hemisphaere (und da haben wir schon wieder einen Superlativ *g*). Man sieht ihn fast von jedem Punkt der Stadt aus, und man kann natuerlich mit einem Lift rauffahren, die Aussicht geniessen, aber auch (wir sind ja in Neuseeland) von ihm runterspringen (Bungy, so ungefaehr halt), oder auf einer glaesernen Aussichtsplattform (ohne Gelaender) in 190 Metern Hoehe angeseilt spazieren gehen.







der Blick vom Skytower, ganz gerade nach unten, durch den glaesernen Fussboden

Blick auf den Hafen

Blick Richtung Queen Street und Albert Park

Blick auf Dominion und Museum

Blick auf Mount Eden, einen der ca. 50 Vulkane im Stadtgebiet

und hier der Krater von Mount Eden (erloschen, natuerlich)

ein Sky-Jumper

und hier noch der Blick auf




Die "Harbour Bridge" (Hafenbruecke)
fertiggestellt 1959, und laenger als die in Sydney - darum sind die Aucklander auch mindestens genauso stolz darauf wie die Sydneysider auf ihre. Ueber die Bruecke fuehrt die Autobahn in den Norden, und die urspruenglich 4 Fahrspuren mussten Ende der Sechzigerjahre bereits auf 8 erweitert werden (die zusaetzlichen wurden einfach aussen drangehaengt).









Weitere Sehenswuerdigkeiten
in keiner besonderen Reihenfolge:

Statue von Lord Auckland (nach dem die Stadt benannt ist), im Park neben dem

Rathaus (Town Hall)

dasselbige von oben (vom Skytower)

der Victoria Park Strassenmarkt

das Memorial fuer Michael Joseph Savage,
den ersten Labour-Premierminister

ein Springbrunnen im Albert Park

und das unvermeidliche Denkmal fuer Koenigin Viktoria, ebendort

die "Art Gallery"

der Uhrturm ("Clock Tower") der Universitaet

das "Ferry Building", von wo aus die Faehren zu den vorgelagerten Inseln ablegen

das "Old Government House", der Sitz der Regierung Neuseelands von 1856 bis 1865

das "Old Parliament House"

die Paulskirche ("St. Paul's Church", presbyterianisch)

die Andreaskirche ("St. Andrew's Church", katholisch)

die Matthiaskirche ("St. Matthew's Church", anglikanisch)

der Bahnhof

und das Auckland-Museum auf dem "Domain" (einem Stadtpark)

Montag, 25. Februar 2008

Northland (incl. Friedensreich H.)

Northland
ist die Bezeichnung fuer die Halbinsel, die sich ueber Auckland hinaus nach Norden hin noch erstreckt. Eine historisch sehr wichtige Gegend, wurde sie doch zuallererst von Europaern besiedelt. Und auch eine wunderschoene Gegend - siehe die Bilder weiter unten. Anfangs aber zu dem, was ich NICHT geschafft habe:

Cape Reinga
Die absolute Nordspitze Neuseelands waere ganz einfach eine Fahrt von 120 Kilometer hin und ebenso 120 Kilometer wieder zurueck gewesen. Und da ich leider (wegen meiner Schnorchelei in Whitianga) ein wenig krank war, verzichtete ich, neben dem Tauchen (das hier bei den Poor Knights Islands fantastisch waere), auch auf diese Fahrt. Was man gesehen haette, waere dieser Leuchtturm und die zugehoerige Landspitze gewesen:




Ab hier also wieder das, was ich SEHR WOHL gesehen habe:


Landschaftsbilder
ein bisschen beeintraechtigt, da das Wetter die letzten drei Tage leider recht schlecht gewesen ist (aber man erkennt dennoch, dass es auf Northland wunderschoen ist):






Waitangi
ist das Nationalheiligtum Neuseelands. Hier unterzeichneten im Jahr 1840 englische Abgesandte und Maori-Haeuptlinge einen Friedensvertrag, der sozusagen den Staat Neuseeland begruendete. Es ging auch nach 1840 nicht immer friedlich zu, und das Verhaeltnis zwischen Weissen und Maori ist nicht gaenzlich ungetruebt, aber um Welten besser als das zwischen Aborigines und weissen Australiern.
Was man in Waitangi unter anderem besichtigen kann ist ein Flaggenmast dort, wo der Vertrag damals unterzeichnet wurde; das Haus des von Koenigin Victoria beauftragten Abgesandten James Busby (im Originalzustand); sowie ein das laengste Maori-Kriegskanu der Welt, geschnitzt fuer das 100-jaehrige Jubilaeum in 1940:






Kerikeri
ist Heimstaette der beiden aeltesten noch stehenden Gebaeude Neuseelands: der "Stone Store" aus dem Jahre 1822 und die Missionarsstation "Kemp House" aus dem Jahr 1835:



Kawakawa
war seit den 80er-Jahren die Wahlheimat unseres Kuenstlers Friedensreich Regentag Hundertwasser. Man kann dort heutzutage leider nur ein von ihm gestaltetes oeffentliches WC besichtigen (was riesige Menschenmengen tun, man kann es fast nicht fotografieren ohne Leute drauf). Weil ich weiss, dass unter meiner Leserschaft einige Hundertwasser-Fans sind, hab ich viele Bilder gemacht und bin sogar dort aufs Klo gegangen (wieder mal: was ich alles auf mich nehme fuer diesen Blog...! Aber da war ich dann wenigstens alleine *g*);










Wer die Fotos genau anschaut, wird das Motiv der Farnspirale (in der Maori-Sprache "koru" genannt) wiederfinden. Ich hab es schon einmal erwaehnt - Hundertwasser hat daraus einen Vorschlag fuer eine neue neuseelaendische Flagge gemacht. Offiziell ist sie noch nicht anerkannt worden, aber sie hat viele Befuerworter.



Gleich gegenueber vom Hundertwasser-Klo ist ein kleiner Shop, dessen Fassade auch von ihm gestaltet worden ist. Weil das in den Reisefuehrern nicht erwaehnt wird, beachtet den keiner:



Naja, es steht in Kawakawa denn auch einiges herum, das stark an Hundertwassers Stil ANGELEHNT ist, weil die Leute jetzt endlich erkannt haben, dass das Touristen bringt. Die Verkaeuferin im obigen Geschaeft hat mir erzaehlt, dass vor ein paar Jahren noch viele viele Leute ueber den "Spinner Hundertwasser" geschimpft haben (kommt mir bekannt vor, wenn ich ans Rupertinum in Salzburg und die "Zungenbaerte" denke...)



Und nun scheint auch die Bezirksstadt Whangarei erkannt zu haben, dass Hundertwasser Touristen und Devisen bringt. In der heutigen Ausgabe des "New Zealand Herald" steht, dass in Whangarei ein Kunstmuseum nach einem Entwurf von Hundertwasser gebaut werden soll. Der Vizebuergermeister war schon in Wien und hat das Einverstaendnis der Hundertwasser-Stiftung eingeholt.

Bisher konnte Whangarei nur mit einer Attraktion aufwarten: den "Whangarei Falls":