Donnerstag, 22. November 2007

Exmouth (oder: Willkommen im "Outback")

Nun bin ich also in Exmouth, direkt am Ningaloo Riff, 1270 Kilometer noerdlich von Perth. Vorgestern stieg ich in Perth um 9h30 in einen Greyhound-Overland-Bus:


Nachdem uns der Busfahrer in einer 15-minuetigen Ansprache aufgeklaert hatte, was man in seinem Bus alles NICHT darf (z.B. war das Klo nur fuer "liquid rests" gedacht) ging's erst mal 8 Stunden lang nach Norden, ohne dass viel passierte. Einfach nur viel Gegend, wie z.B. hier:

Nach 8 Stunden kam die erste (und, wie sich herausstellen sollte, einzige) groessere Stadt, die am Weg liegt, naemlich Geraldton. Und die war auch nicht gross. Wir machten zwar noch ein paat Stopps, wie hier in Overlander (das eigentlich nur aus einer Tankstelle und einer Farm besteht):

dann ging's noch weiter bis 5 Uhr frueh. In der Nacht wurde es langsam lebendiger auf der Strasse (wenn auch sonst nirgendwo), da tummelten sich die Ziegen, Kaninchen und Kaenguruhs, und nicht nur einmal musste der Bus riskant ausweichen, um nicht ein Tier zu ueberfahren (einmal gelang ihm das NICHT - ein braunes Kaenguruh fiel ihm zum Opfer).

Naja, und nun bin ich hier in Exmouth (das die Australier nicht "Exmith" wie die Englaender aussprechen), wo sich die Fuechse und Hasen "Gute Nacht!" sagen, oder wohl eher

die Kakadus und

die Emus (beides sehr haeufig anzutreffende Tierarten in den Strassen von Exmouth).

Ansonsten gibt es hier sehr wenige Sehenswuerdigkeiten. Der oertliche Strand "Town Beach",

das hiesige Segafredo-Cafe, das "Whalers",

und die katholische Kirche, das sind schon mal die Highlights. Ein Pub, mein Hotel (das "Potshot"), eine Schule, eine Polizeistation, ein Gerichtshof, ein Rathaus, eine zweite Kirche (die anglikanische), ich glaube, das war's dann auch schon. Ich hoffe, beim Tauchen wird es aufregender!

Die Sonne ist hier ein wenig intensiver als in Perth bzw. ueberhaupt als sonst wo, und am ersten Tag hab ich mir gleich einen Sonnenbrand auf den Ohren eingefangen (alle anderen Koerperteile hab ich eh recht gut geschmiert). Und die Fliegen sind hier noch aggressiver als in Perth - ich nehme an, weil es hier so heiss und trocken ist. Darum krabbeln sie einem auf der Suche nach Fluessigkeit in alle moeglichen Oeffnungen. Im Gesicht natuerlich (ich werd hier ganz bestimmt NIE NIE NIE auf einen FKK-Strand gehen; nicht dass ich es sonst so gern taete...). Darum hab ich jetzt 2 neue Kleidungsstuecke erworben: einen australischen Schlapphut, der auch die Ohren bedeckt, und ein Fliegen-Abwehr-Netz fuer das Gesicht. Schau damit aus wie ein Imker...

Weil abends so wenig los ist, hab ich schon einiges ferngesehen hier. Und was kommt, wenn man die Flimmerkiste am anderen Ende der Welt aufdreht? Abgesehen von den ueblichen amerikanischen Fernsehserien wie "Simpsons", "Weeds" und "CSI" haben sie hier "The Farmer Wants a Wife", "Dancing with the Stars", "Who Wants to Be a Millionaire" und "Idol" (= Starmania). Das Finale von Idol ist uebrigens heute. Eine weibliche Drama-Queen gegen eine maennliche. Fast wie bei uns... :)

Ein Bluemchen hab ich noch zu bieten, am Wegesrande streckte es sich mir entgegen, um meine Augen ein bisschen zu erfreuen wohl. Ich finde, es sieht aus wie die Banksias im botanischen Garten in Perth, aber ich kann mich natuerlich irren.

P.S.: "Outback" = "Nirgendwo" = "am Ende der Welt" :)

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