Donnerstag, 31. Januar 2008

Arrowtown - Queenstown - Glenorchy (aber kein Paradies)

Lange bevor man Queenstown erreicht, beginnt der Lake Wakatipu (an dem Queenstown liegt). Und so, wie es sich gehoert, kommt man zuerst durch Kingston . . .


Dann kommt noch Arrowtown, ein altes, verschlafenes Goldgraeberstaedtchen, dessen Zentrum noch so aussieht wie vor mehr als hundert Jahren, als der Goldrausch auch in Neuseeland einsetzte.


Und schliesslich dann Queenstown, die Vergnuegungsmetropole Neuseelands. Idyllisch am Wakatipu-See und inmitten der suedlichen Alpen gelegen, hat es sich ab den Fuenfziger-Jahren zum beliebtesten Wintersportort in Neuseeland entwickelt.

Leider gibt es halt nicht allzu viel Sehenswertes und Fotografierenswertes, denn der Ort selber besteht hauptsaechlich aus Hotels aller Kategorien. Dieses Kirchlein (St. Peter) hat jedoch den Aufnahmetest in meine Blog-Ehrengalerie bestanden:


Queenstown hat, dank kluger Leute, die frueh initiativ wurden, nicht nur auf Wintersport gesetzt; wo im Winter die Schifahrer den Hang hinunterrasen, kann man im Sommer auch mit dem Sessellift auf den Gipfel, um dort zu wandern (das gaeb's ja bei uns auch noch) UND (hoer gut zu, Oesterreich) mit dem Mountainbike die Abfahrtspisten hinunterzufahren. Der Berg war der Coronet Peak, in der Kette der "Remarkables" (der "Bemerkenswerten"), einem der Schigebiete rund um Queenstown. Im Hintergrund uebrigens nochmal der Lake Wakatipu und Queenstown.


DAFUER wurde Queenstown aber dann in der ganzen Welt bekannt: hier hat A. J. Hackett im Jahre 1988 das Bungy-Jumpen erfunden. Die Bruecke, auf der er das dann auch fuer Touristen anbot und kommerziell sehr erfolgreich wurde damit, ist inzwischen bereits als "Historic Site" angeschrieben (jaja, in Neuseeland ist auch 20 Jahre alt genug fuer "historisch").

Von einer 43 Meter hohen Bruecke ueber den Fluss Kawarau stuerzen sich die Todesmutigen hinunter (im Durchschnitt eine/einer alle 5 Minuten - sofern es nicht laengeren Zuredens bei jemand Aengstlichem bedarf; aber ich darf eh nicht reden, ich wuerd das nie im Leben machen). Die Bruecke ist noch dazu eine Haengebruecke, also sie SCHWINGT, alleine das war mir schon Abenteuer genug, als ich darauf stand...

Neben mir schauten 2 Damen in etwa meinem Alter dem Treiben zu und unterhielten sich - frei uebersetzt sagten sie etwa Folgendes: "Wuerdest du springen?" - "Nein, ich doch nicht! Wir sind Kiwis, wir machen sowas Verruecktes nicht; wir bringen nur andere dazu, es zu tun, und uns dafuer Geld zu geben!"




Eine andere Attraktion, auf dem Shotover-Fluss, ist das Canyon Jet-Boat - das mit hoellischem Tempo durch die engen Schluchten dieses Flusses rast. Darueber hinaus kann man in Queenstown auch Kiten, Parachuten, Segeln, Wandern, Kajaken, Rundfluege machen, Sommerrodeln, eine Tour mit dem Raddampfer auf dem See machen - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.



Rund um Queenstown wurden auch einige Szenen fuer die Trilogie "Herr der Ringe" gedreht. Gut 50 Kilometer noerdlich von Queenstown, noch immer am langgezogenen Wakatipu-See, liegt Glenorchy, und dahinter beginnt der Nationalpark "Mount Aspiring" - dort befindet sich laut Landkarte ein Ort namens "Paradise", an dem die Elfenbehausungen fuer die Dreharbeiten stationiert waren.
Findige Busunternehmer bieten natuerlich inzwischen "Lord of the Rings"-Touren an, aber ich wollte es auf eigene Faust machen und Geld sparen. Ich hab Glenorchy gefunden, und schoene Berggipfel entlang des Sees, aber als ich 20 Kilometer noerdlich von Glenorchy (angeschrieben war "Paradise" nur mit 12 Kilometer von dort) immer noch kein Paradies gefunden hatte, und die Schotterstrasse, die sich sowieso schon in schlechtem Zustand befand, noch enger wurde und durch einen Fluss fuehrte, gab ich auf und kehrte um. Vielleicht war das nur ein Scherz, und die neuseelaendische Art von Humor?
Anstatt des Paradieses also schoene Berge und Bluemchen... :)





P.S.:
Davon wollte ich schon lange mal ein Bild machen, aber erst jetzt habe ich sie nebeneinander gefunden - die Flaggen von Neuseeland (links) und Australien (rechts). Neuseeland ist so arm, die konnten sich keine eigene Flagge leisten, sie haben einfach die von Australien genommen (und die ist ja eigentlich die von Grossbritannien, mit dem Sternbild des "Southern Cross" dazu) und 2 Sterne weg gelassen...




Was bewegt die Neuseelaender (laut Massenmedien) zur Zeit so?
Nun, sieben Tage hintereinander hat es nicht richtig geregnet (Nieseln zaehlt da nicht), also redet man schon vom "Jahrhundertsommer" in den Zeitungen, und von einer "Hitzewelle", denn gestern hatte es an sage und schreibe 17 (!) Orten Neuseelands 30 Grad oder mehr. Der Rekord war 35 Grad in Timaru (wie gut dass ich nicht mehr dort bin... *g*)
Und in Wellington wurde das Tragen des von Borat erfundenen "Mankini" verboten - um Kinder vor diesem Anblick zu schuetzen. Also bitte nur dann den Link anklicken, wer auch die Nerven dazu hat!

Mittwoch, 30. Januar 2008

Te Anau - Milford

Te Anau
ist ein beschauliches kleines Oertchen am gleichnamigen See, in das Touristen hauptsaechlich deshalb kommen, weil es der guenstigste Ausgangspunkt fuer Fahrten oder Wanderungen zu den beiden bekanntesten Fjorden Neuseelands (Milford Sound und Doubtful Sound) ist.



Auf dem Weg von Te Anau zum Milford Sound
merkt man zum ersten Mal so richtig, dass es in Neuseeland wirklich Berge (die sogenannten "Southern Alps", also "suedlichen Alpen") gibt. Man findet wunderschoene Bergseen mit kristallklarem Wasser, in dem sich die Gipfel herrlich spiegeln, alpine Blumen, Schnee (wer den Schneemann gebaut hat wird jetzt NICHT verraten, ich moechte ja nicht, dass mich jemand fuer kindisch haelt...), Keas - die einzigen Papageien, die auf Bergen leben, und Abgruende wie "The Chasm", ueber die sich Wassermassen in atemberaubenden Wasserfaellen eindrucksvoll hinabstuerzen.













Und dann kommt man, mit circa tausend anderen Touristen (die meisten in vielen, vielen Bussen) an in
Milford Sound
und besteigt ein Boot und faehrt darin den Fjord entlang. Der Mund steht einem offen und man kann immer nur nach oben schauen, die Bergwaende entlang, mal rechts, mal links. Die Szene aus "Herr der Ringe" kommt in Erinnerung, wo die Gefaehrten durch enge Schluchten einen Fluss hinab fahren, kurz vor der Schlacht, in der Boromir stirbt. Die wurde sicher hier gedreht!



Der Blick zurueck auf die teils schneebedeckten Gipfel der Suedalpen.


Der Blick nach vorne, Richtung Meer (Tasman Sea) und Australien.

Und das ist das Wahrzeichen des Milford Sound, ein Gipfel, der "Mitre Peak" heisst - also Neuseelands Version der "Bischofsmuetze". Leider haben die Wolken einen ungetruebten Blick auf die Form der Spitze nicht zugelassen, aber von Postkarten, die ich gesehen habe, kann ich bestaetigen, dass die Anspielung auf die Muetze eines Bischofs hier ebenso wie in Filzmoos zulaessig ist.

Sonntag, 27. Januar 2008

ein paar "suedlichste Punkte"

Invercargill
ist die suedlichste Stadt Neuseelands (also auch die suedlichste Stadt auf meiner Reise). Als Bild davon hier noch die (anglikanische) St. Paul's-Kirche - und etwas, das wohl einzigartig ist auf der Welt: ein Denkmal fuer einen Grashalm.




Bluff
ist der suedlichste Ort auf der Suedinsel Neuseelands (46 Grad 36 Minuten suedlicher Breite). Viel gibt es hier nicht zu sehen - ausser diesem Wegzeiger (das andere Bild hab ich gemacht, weil ich Bluff zeigen wollte...); und die Faehre nach Stewart Island legt hier ab.



Slope Point
ist der suedlichste Punkt auf der Suedinsel Neuseelands (46 Grad 40 Minuten suedlicher Breite, also noch ein BISSCHEN suedlicher als Bluff). Hier gibt's ausser dem Wegzeiger wirklich gar nichts mehr . . .

Zum Vergleich mit der Nordhalbkugel: Klagenfurt liegt auf 46 Grad 38 Minuten noerdlicher Breite!





Oban
auf Stewart Island (46 Grad 54 Minuten suedlicher Breite) ist die suedlichste Ansiedlung Neuseelands.




Deep Bay
(eine kleine, aber nicht wirklich tiefe Bucht) war der suedlichste Punkt meiner kleinen Wanderung auf Stewart Island (46 Grad 55 Minuten suedlicher Breite) - also auch insgesamt der suedlichste Punkt meiner Reise. Von hier an geht's nur mehr nach Norden; und irgendwie retour nach Hause . . .


Freitag, 25. Januar 2008

Dunedin - Catlins - Invercargill

Dunedin
Die folgenden Schnappschuesse moechte ich zum Thema "Dunedin" noch nachreichen: Gebaeude, die ich erst auf meinem zweiten Stadtrundgang entdeckt habe, oder welche, die mit Nachtbeleuchtung noch schoener wirken:

Otago Boys' Highschool


Knox Church (presbyterianisch)


das Hauptgebaeude der Universitaet von Otago


das Gericht (Law Courts)


die Town Hall bei Nacht


und das Bahnhofsgebaeude bei Nacht.



Die Catlins
sind eine sanfte Huegellandschaft in der suedoestlichen Ecke Neuseelands. Manchmal ueberzogen mit Regenwaeldern (darin bis zu 3 Meter hohe Riesenfarne, Wasserfaelle und ueber und ueber mit Moos bedeckte Baeume, sodass man sich gut vorstellen kann, woher die Inspiration zu den Baummonstern im "Herr der Ringe" kam), und an der Kueste uebergehend in raue, steile, wild-romantische Klippen, teils durchsetzt mit Hoehlen und malerischen Buchten.

Auf ungeschuetzten Huegeln haben mich die vom Wind gebeugten Baeume beeindruckt - man hat fast Mitleid mit ihnen . . .











Invercargill
Laut Jakob, einem Deutschen, den ich in Singapur traf die "haesslichste Stadt der Welt". Laut Martin, einem Deutschen, den ich in Dunedin traf, die "schmutzigste Stadt der Welt". So schlimm, wie ich es mir dann ausmalte, konnte es gar nicht sein, und deshalb hab ich auch in Invercargill einiges gefunden, was mir gefallen hat. Und soo schmutzig war es auch nicht!


St. Mary's Basilica (katholisch)


das Rathaus (Town Hall), zugleich auch ein Theater


die "First Church" (presbyterianisch)


der Wasserturm, das Wahrzeichen von Invercargill


und das Troopers Monument, am Stadtplatz.