Dienstag, 1. Januar 2008

Sydney VII: Sylvester

Am 31. Dezember hatte ich natuerlich nur EIN Ziel: Das grosse Sylvester-Feuerwerk im Hafen von Sydney - angeblich das groesste Feuerwerk der Welt. Ich hatte bereits alle Informationsbroschueren dazu gelesen (die Stadt Sydney hatte alles wirklich sehr professionell vorbereitet, muss ich zugeben), mir einen schoenen Aussichtspunkt ausgesucht, von dem aus ich sowohl die Hafenbruecke als auch das Opernhaus sehen konnte (Macquaries Point), wusste, was alles nicht erlaubt war (keinen Alkohol und nichts aus Glas mitbringen), sowie dass in die Aussichtspunkte nur eine bestimmte Anzahl von Menschen eingelassen werden, danach werden sie geschlossen (also sollte man bereits am fruehen Nachmittag dort ankommen).

Ich machte ich mich so gegen 11 Uhr vormittags auf den Weg vom Hotel in die Stadt, kaufte mir dort noch Wasser und Jause, und ging dann Richtung Macquaries Point. Gute 2 Kilometer vorher erwartete mich, um 11h45, DAS:



Eine unendlich lang scheinende Schlange von Menschen (alle englisch sprechenden Leute sind ja extreme Fans des "Queueing", des Schlangestehens). Ich stellte mich also mal brav hinten an. Die Schlange bewegte sich zwar gar nicht soo langsam, allerdings war es, wie gesagt, bis zu meinem Ziel doch relativ weit. Ich beschaeftigte mich damit, zu fotografieren, und die anderen Schlangesteher dabei zu beobachten, wie sie versuchten, mit kleinen Tricks ein paar Meter gutzumachen und andere zu ueberholen. Seltsam, meistens waren es Frauen, die das taten...

Um ca. 13h30 hatte ich es endlich geschafft und war durch die Absperrungen und Kontrollen, wo alle mitgebrachten Taschen nach Glas und Alkohol durchsucht wurden, was im Fall des Falles konfisziert wurde, endlich am Gelaende "Macquarie Point" (ein Teil des Botanischen Gartens von Sydney) angekommen. Ich war leider nicht einer der ersten, obwohl das Gelaende erst um 10 Uhr geoeffnet worden war; aber anscheinend hatten einige Leute sogar vor dem Einlass uebernachtet. So stellte sich das Problem, wo ich jetzt einen Rastplatz finden wuerde, bis es in zehneinhalb Stunden so weit sein wuerde...



Unter einem Felsen, hinter einem enormen Gummibaum, fand ich schliesslich ein winziges Fleckchen Boden, der noch nicht mit Decken fuer irgend jemanden besetzt war; zwischen einer Gruppe Thailaender und einer Gruppe junger Deutscher richtete ich mich so gemuetlich ein, wie das auf einem Quadratmeter moeglich war. Dann vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen und auch ein wenig Doesen, und kam natuerlich auch ins Gespraech mit den "Nachbarn". Wobei sich die Thailaender als viel netter herausstellten als die Deutschen...




So vergingen langsam die Stunden, so gegen 16Uhr wurde das Gelaende geschlossen, nachdem 22.000 Menschen eingelassen worden waren, und schliesslich wurde es auch dunkel.
An der Hafenbruecke leuchtete nun das Emblem fuer diese Neujahrsfeuer auf: eine Sanduhr - mit dem Slogan "The Time of Our Lives".



Und endlich tat sich auch im Hafen etwas: Das "Family Fireworks"-Feuerwerk um 21 Uhr, fuer Familien mit Kindern, die nicht bis Mitternacht bleiben konnten; es kam "nur" von einer Stelle im Hafen (wahrscheinlich von Fort Denison), bot aber bereits einen guten Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte:




Danach hiess es noch einmal fast 3 Stunden warten - allerdings gab es nun mehr zu sehen; mit Neonbeleuchtung wunderschoen geschmueckte Boote und Schiffe fuhren im Hafen auf und ab - leider konnte man die nicht recht fotografieren, sie bewegten sich zu viel...

Und endlich war es soweit: Das "richtige" Feuerwerk um Mitternacht!

Man kann es schwer beschreiben; es war mit Sicherheit das beste Feuerwerk, das ich bisher je gesehen habe! Obwohl von meinem Standpunkt aus ein paar Aeste des grossen Baumes die Sicht verdeckten, hatte ich guten Ausblick auf diejenigen Raketen, die von 4 Stellen aus abgefeuert wurden (insgesamt gab es, ueber ganz Sydney verteilt, 10 Startrampen fuer Raketen!):
Links kamen welche aus den Hochhaeusern der Stadt, gerade vor mir schossen sie aus dem Opernhaus und der Harbour Bridge empor, und rechts starteten sie wieder vom Fort Denison; und das spiegelte sich dann alles noch im Wasser des Hafens... Wow!













Am Ende schien es, als wuerde die Harbour Bridge explodieren, als aus ihr wahre Fontaenen von Raketen wie Wasser herausschossen. Die Bilder geben das nur im Ansatz wieder. Ich kann jedem nur raten: DAS muss man einmal im Leben gesehen haben!!


So, und jetzt, fuer alle meine Leser (ihr habt es euch verdient *g*):


EIN GUTES NEUES JAHR!!!

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