Lange bevor man Queenstown erreicht, beginnt der Lake Wakatipu (an dem Queenstown liegt). Und so, wie es sich gehoert, kommt man zuerst durch Kingston . . .
Dann kommt noch Arrowtown, ein altes, verschlafenes Goldgraeberstaedtchen, dessen Zentrum noch so aussieht wie vor mehr als hundert Jahren, als der Goldrausch auch in Neuseeland einsetzte.
Und schliesslich dann Queenstown, die Vergnuegungsmetropole Neuseelands. Idyllisch am Wakatipu-See und inmitten der suedlichen Alpen gelegen, hat es sich ab den Fuenfziger-Jahren zum beliebtesten Wintersportort in Neuseeland entwickelt.
Leider gibt es halt nicht allzu viel Sehenswertes und Fotografierenswertes, denn der Ort selber besteht hauptsaechlich aus Hotels aller Kategorien. Dieses Kirchlein (St. Peter) hat jedoch den Aufnahmetest in meine Blog-Ehrengalerie bestanden:
Queenstown hat, dank kluger Leute, die frueh initiativ wurden, nicht nur auf Wintersport gesetzt; wo im Winter die Schifahrer den Hang hinunterrasen, kann man im Sommer auch mit dem Sessellift auf den Gipfel, um dort zu wandern (das gaeb's ja bei uns auch noch) UND (hoer gut zu, Oesterreich) mit dem Mountainbike die Abfahrtspisten hinunterzufahren. Der Berg war der Coronet Peak, in der Kette der "Remarkables" (der "Bemerkenswerten"), einem der Schigebiete rund um Queenstown. Im Hintergrund uebrigens nochmal der Lake Wakatipu und Queenstown.
DAFUER wurde Queenstown aber dann in der ganzen Welt bekannt: hier hat A. J. Hackett im Jahre 1988 das Bungy-Jumpen erfunden. Die Bruecke, auf der er das dann auch fuer Touristen anbot und kommerziell sehr erfolgreich wurde damit, ist inzwischen bereits als "Historic Site" angeschrieben (jaja, in Neuseeland ist auch 20 Jahre alt genug fuer "historisch").
Von einer 43 Meter hohen Bruecke ueber den Fluss Kawarau stuerzen sich die Todesmutigen hinunter (im Durchschnitt eine/einer alle 5 Minuten - sofern es nicht laengeren Zuredens bei jemand Aengstlichem bedarf; aber ich darf eh nicht reden, ich wuerd das nie im Leben machen). Die Bruecke ist noch dazu eine Haengebruecke, also sie SCHWINGT, alleine das war mir schon Abenteuer genug, als ich darauf stand...
Neben mir schauten 2 Damen in etwa meinem Alter dem Treiben zu und unterhielten sich - frei uebersetzt sagten sie etwa Folgendes: "Wuerdest du springen?" - "Nein, ich doch nicht! Wir sind Kiwis, wir machen sowas Verruecktes nicht; wir bringen nur andere dazu, es zu tun, und uns dafuer Geld zu geben!"
Eine andere Attraktion, auf dem Shotover-Fluss, ist das Canyon Jet-Boat - das mit hoellischem Tempo durch die engen Schluchten dieses Flusses rast. Darueber hinaus kann man in Queenstown auch Kiten, Parachuten, Segeln, Wandern, Kajaken, Rundfluege machen, Sommerrodeln, eine Tour mit dem Raddampfer auf dem See machen - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Rund um Queenstown wurden auch einige Szenen fuer die Trilogie "Herr der Ringe" gedreht. Gut 50 Kilometer noerdlich von Queenstown, noch immer am langgezogenen Wakatipu-See, liegt Glenorchy, und dahinter beginnt der Nationalpark "Mount Aspiring" - dort befindet sich laut Landkarte ein Ort namens "Paradise", an dem die Elfenbehausungen fuer die Dreharbeiten stationiert waren.
Findige Busunternehmer bieten natuerlich inzwischen "Lord of the Rings"-Touren an, aber ich wollte es auf eigene Faust machen und Geld sparen. Ich hab Glenorchy gefunden, und schoene Berggipfel entlang des Sees, aber als ich 20 Kilometer noerdlich von Glenorchy (angeschrieben war "Paradise" nur mit 12 Kilometer von dort) immer noch kein Paradies gefunden hatte, und die Schotterstrasse, die sich sowieso schon in schlechtem Zustand befand, noch enger wurde und durch einen Fluss fuehrte, gab ich auf und kehrte um. Vielleicht war das nur ein Scherz, und die neuseelaendische Art von Humor?
Anstatt des Paradieses also schoene Berge und Bluemchen... :)
P.S.:
Davon wollte ich schon lange mal ein Bild machen, aber erst jetzt habe ich sie nebeneinander gefunden - die Flaggen von Neuseeland (links) und Australien (rechts). Neuseeland ist so arm, die konnten sich keine eigene Flagge leisten, sie haben einfach die von Australien genommen (und die ist ja eigentlich die von Grossbritannien, mit dem Sternbild des "Southern Cross" dazu) und 2 Sterne weg gelassen...
Was bewegt die Neuseelaender (laut Massenmedien) zur Zeit so?
Nun, sieben Tage hintereinander hat es nicht richtig geregnet (Nieseln zaehlt da nicht), also redet man schon vom "Jahrhundertsommer" in den Zeitungen, und von einer "Hitzewelle", denn gestern hatte es an sage und schreibe 17 (!) Orten Neuseelands 30 Grad oder mehr. Der Rekord war 35 Grad in Timaru (wie gut dass ich nicht mehr dort bin... *g*)
Und in Wellington wurde das Tragen des von Borat erfundenen "Mankini" verboten - um Kinder vor diesem Anblick zu schuetzen. Also bitte nur dann den Link anklicken, wer auch die Nerven dazu hat!
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