Mittwoch, 16. Januar 2008

Abschied von Australien

So, meine Tage in Australien sind gezaehlt. Um genau zu sein ist es nur noch einer, denn morgen geht es ab nach Neuseeland.

Wenn ich ein Resuemee ziehe, muss ich ganz ehrlich gestehen, dass mir Australien viel besser gefallen hat, als ich es mir vor der Reise gedacht haette. Australien war fuer mich eigentlich nur eine Station gewesen, auf der ich tauchen wollte - und halt, notgedrungen, dazwischen ein paar Staedte anschauen, weil halt zwischen dem Ningaloo-Riff und dem Grossen Barriere-Riff so viel Gegend liegt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich hier nette Menschen kennenlernen wuerde und dass Australien auch wunderbare Landschaft bietet. Und dass mir die Staedte so ans Herz wachsen wuerden, allen voran Sydney.

Ich hoffe, da kann Neuseeland jetzt mithalten - es ist ja oft so im Leben, dass man positiv ueberrascht wird, wenn man sich nicht viel von einer Sache erwartet (und umgekehrt).

Auch wettermaessig war Australien fuer mich ein wahres Paradies, bis auf die letzten 10 Tage oder so, in Queensland (ausgerechnet im "Sunshine State" *g*). Allerdings haben wir seit gestern NICHT mehr staendig Wolkenbrueche, und jetzt, wo ich merke, wie heiss es hier wird, wenn mal keine Wolke am Himmel steht, bin ich eigentlich froh, dass es so viel bedeckt war.

Ein kleines schlechtes Gewissen habe ich, wenn es um ein Thema geht, das daheim (gerade fuer mich als Englischlehrer) als eines der ersten kommt, wenn man ueber Australien spricht: Aborigines. Ich habe hier weder Kontakt zu ihnen gesucht, noch viel ueber sie in Erfahrung gebracht (ausser bei ein, zwei Museumsbesuchen), weder Didgeridoo-Spielen noch Boomerang-Werfen gelernt.
Eher im Gegenteil, ich bin ihnen ausgewichen und habe sie gemieden, denn sie sind in den Staedten, in denen ich sie angetroffen habe, immer nur negativ aufgefallen - als Alkoholiker, Bettler, Sandler, Kriminelle, oder (im angenehmsten Fall) Strassenmusikanten (siehe Bild). Das soll nicht heissen, dass Aborigines schlechte Menschen sind; vor allem nicht, dass ALLE Aborigines schlechte Menschen sind, aber diejenigen, die in den Strassen am auffaelligsten sind, oder in den Nachrichten in der Zeitung oder im Fernsehen vorkommen, sind aus oben genannten negativen Gruenden auffaellig oder werden deshalb erwaehnt.

Die (weissen) Australier, die ich kennengelernt habe, haben leider auch nichts dazu getan, um das zu aendern. Sie moegen die Aborigines nicht, und Pat meinte sogar einmal, sollte sie auf ihrem Grund Knochen oder Aboriginal-Kultgegenstaende finden, wuerde sie diese so schnell wie moeglich wieder eingraben, denn sonst koennte eventuell sogar ihr Land beschlagnahmt werden.

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