Donnerstag, 13. Dezember 2007

Cudlee Creek und Healesville

Am letzten Tag in Adelaide machten Colin und Pat mit mir einen Ausflug in einen Tierpark in der Naehe: Cudlee Creek (auf dem Weg dorthin kauften wir uebrigens auf einer Farm ein Kilo Kirschen - die werden jetzt schoen langsam reif hier). Und hier in Melbourne bin ich gestern nach Healesville in das dortige "Animal Sanctuary" gefahren. Waren zwei sehr schoene Erlebnisse, meistens hautnahe Begegnungen mit vielen Tieren, die es nur hier in Australien zu sehen gibt, und ich hab klarerweise hunderte Bilder geschossen, von denen hier die besten kommen:

Das Schnabeltier ("Platypus") war am schwersten zu fotografieren, weil es nie stillhaelt und weil es in einer dunklen Umgebung gehalten wird. Dies ist das beste Bild, das ich zustande brachte, aber wenn man genau hinsieht erkennt man sicher den Schnabel und eine Vorderpfote. Was aussieht wie ein (weisses) Auge ist uebrigens nur ein Trick der Natur, um das Tier ein wenig furchterregender aussehen zu lassen (was bei diesen knuddligen Viechern relativ schwer ist, meiner Meinung nach). Das Schnabeltier hat zwei weisse Flecken am Kopf, aber die wirklichen Augen sind ein wenig hoeher angesetzt, kleiner, und schwarz.
Das Schnabeltier ist (zusammen mit dem Ameisenigel) das einzige Saeugetier, das Eier legt. Und das maennliche Schnabeltier ist das einzige Saeugetier, das Gift produzieren kann.

Ausserdem begegnete ich der blauzuengigen Echse (bzw. Blauzungenskink),

dem Ibis,

dem Pelikan,

dem Curlew (was immer das auch auf Deutsch heissen mag),

dem schwarzen Schwan,

mehreren Baby-Emus,

schwarzen Kakadus,

handzahmen Sittichen und Papageien,

Dingos (australische Wildhunde),

dem Kookaburra (zu Deutsch "Lachender Hans", weil er einen seltsamen, sehr charakteristischen und an Lachen erinnernden Schrei hat),

dem Ameisenigel,

dem Wombat (leider nur durch eine Glasscheibe),

einigen Tasmanischen Teufeln (ebenfalls nur hinter Glas - und ueberhaupt nicht teuflisch...),

endlich auch Koalas (wenn auch seeehr schlaefrigen),






sowie Kaenguruhs in allen Farben, Groessen und Lebenslagen:













ups - sorry... Noch schnell ein paar zusaetzliche Informationen, um von diesem letzten Bild abzulenken:

Das Wort "kangaroo" bedeutet angeblich "ich verstehe nicht" in der Sprache der Aborigines. Ein Aborigine antwortete so, als ihn ein Englaender fragte, wie das Tier da drueben denn heisse. Naja, und seitdem heissen die Viecher auf Englisch eben "kangaroo".

Zu den Jungen der Kaenguruhs sagen die Australier uebrigens "Joey" oder "Jerry", solang sie noch im Beutel der Mutter wohnen.

In den Nachrichten kam in den letzten Tagen ein Bericht darueber, dass in Torquay, einem Kuestenort an der Great Ocean Road nicht weit von Melbourne hier, ein Kaenguruh zur Abkuehlung ins Meer sprang und ein Weilchen schwamm, dann jedoch von einem Hai angefallen und gefressen wurde. Das passiert nicht einmal in Australien oft. Und bedeutet immer noch nicht, dass Haie gefaehrlich sind. Naja, zumindest nicht SEHR gefaehrlich...

"Koala" ist ebenfalls aus der Sprache der Aborigines und bedeutet "trinkt nicht", weil die Koalas keine Fluessigkeit zu sich nehmen, sie fressen nur die Blaetter von ganz bestimmten Eukalyptus-Arten. Deshalb bewegen sie sich dann recht wenig und schlafen 19 Stunden pro Tag.

Ach ja, am Ende des Besuches in Cudlee Creek durfte ich sogar einen Koala halten. Fuehlte sich tatsaechlich wie ein Teddybaer an, und war, im Vergleich zu den anderen Tieren, die ich auf der Reise schon so gehalten habe, relativ angenehm. Da war allerdings die Batterie in meiner Kamera bereits alle. Ich hatte wieder einmal viel zu viele Fotos gemacht... :(



Kangaroo Island brennt uebrigens noch immer - jetzt ist es schon 8 Tage her, dass die Braende begonnen haben. 4 Feuer wueten noch, darunter 2 grosse. 30.000 Hektar Wald sind bereits abgebrannt, 900 Schafe umgekommen (die Wildtiere hat noch keiner gezaehlt). Es ist angeblich der schlimmste Brand dort seit Menschengedenken, und ein Ort musste schon evakuiert werden. Heute soll recht heisses Wetter kommen, mit starkem Wind, darum befuerchten die Feuerwehrmaenner, dass die Situation schlimmer wird...

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