A) Transportmittel 1: die Faehre
2 Faehren, "Spirit of Tasmania I" und "Spirit of Tasmania II", fahren taeglich die Strecke Melbourne - Devonport. Abfahrt ist 20h abends, Ankunft 7h morgens. Nach Tasmanien bin ich am Freitag mit Nummer I gefahren (Bild oben), retour am Sonntag mit Nummer II (Bild unten).
B) Transportmittel 2: mein erstes Auto auf der Weltreise
...war ein hellblauer Hyundai Getz. Den Anstoss dazu hat wohl Colin gegeben, als er mich in Lower Hermitage mit seinem kleinen Traktor fahren liess. Ich fand es nicht schwer, sondern im Gegenteil, eher lustig. Auf jeden Fall hatte mir das Traktorfahren viel von meiner Angst vor dem Fahren mit Autos hier genommen.
Fuer Tasmanien war es fast unumgaenglich, ein Auto zu mieten, denn ich wollte einiges von der Insel sehen, und mit Bussen und Zuegen war das innerhalb meiner beschraenkten Zeit nicht moeglich. Ausserdem erschien mir Tasmanien als das ideale Testgelaende, ob ich mit dem Verkehr hier zurecht komme - auf Tasmaniens Strassen ist noch ein bisschen weniger los als sonstwo in Australien.
Das Fahren bei Linksverkehr und mit dem Lenkrad auf der rechten Seite fiel eigentlich nicht so besonders schwer. Mit der Strassenseite hatte ich am wenigsten Probleme, nur einmal fand ich mich ploetzlich rechts, nachdem ich vorher nach links abgebogen war und nicht weiter nachgedacht hatte. Die Dame, die mir entgegen kam, hatte so einen erschrockenen Ausdruck auf ihrem Gesicht, dass mir sofort klar war, dass da was nicht stimmen konnte...
Schwerer war es schon, zu blinken, denn das Schalten mit der linken Hand und das Blinken mit der rechten, das war schon gewohnungsbeduerftig. Mehr als einmal betaetigte ich den Scheibenwischer statt des Blinkers (und umgekehrt, als es einmal ein bisschen regnete).
Die groessten Schwierigkeiten hatte ich allerdings beim Einsteigen - ich ging eigentlich fast immer zur falschen Vordertuer.
Gefahren bin ich so um die 650 Kilometer (wuerde man fast nicht glauben, auf Landkarten sieht das immer alles so klein aus), und am Ende fuehlte ich mich schon relativ wohl am Steuer.
C) Die tasmanische Landschaft
ist der oesterreichischen schon sehr sehr aehnlich: Berge, Waelder, Seen, gruene Wiesen - alles das, was ich mir von Neuseeland auch erwarte.
Es war uebrigens ein Oesterreicher, Gustav Weindorfer, der um 1900 nach Australien ausgewandert war, der hier den ersten Nationalpark gruendete - den Cradle Mountain National Park. Ihm hatte die Landschaft auch gefallen, darum war er geblieben und hatte Land erworben. Oben im Bild seine Holzhuette, die er mit eigenen Haenden und ohne grosse Hilfe von Maschinen Anfang des vorigen Jahrhunderts erbaute. Er gab ihr den Namen "Waldheim", was mich anfangs ein bisschen verwirrte - ich dachte zuerst an unseren ehemaligen Praesidenten.
Ein Australier meinte stolz, er wisse, dass das auf Englisch "Mountain Home" heisse. Ich musste ihm energisch widersprechen... :)
Das ist der Cradle Mountain, davor Dove Lake.
Dann auch noch Pferde im Vordergrund, das wirkt schon fast kitschig, oder?
D) Hobart
Die kleinste Landeshauptstadt in Australien - da tut sich wenig und es gibt nicht viele Sehenswuerdigkeiten...
Hobart vom Mount Wellington aus gesehen.
Das tasmanische Parlamentsgebaeude.
Die St. Georgs-Kirche,
und das Hauptpostamt (das ist hier in den Staedten immer eines der eindrucksvolleren Gebaeude).
E) Kaenguruhs und Wallabies
Ich konnte natuerlich nicht anders, als auch hier wieder in Tierparks mein Unwesen zu treiben (sprich: zu fotografieren). Hier in Tasmanien sehen sie manche Dinge lockerer als auf dem "Mainland"; manche aber auch strenger.
Die immer hungrigen Kaenguruhs
durfte man hier z.B. fuettern (im Bild meine Hand),
und so wurden sie meine Freunde (die Hand gehoert wieder bzw. noch immer mir).
F) Opossums, Quolls etc.
Die Dinger sind schwer zu fotografieren - furchtbar scheu, und tagsueber zu schlaefrig um sich zu bewegen. Unten die besten Bilder die ich zuwege brachte. Wenigstens ein bisschen was, bisher hatte ich gar kein Bild von 'Possums.
G) Koala "Fred"
Den Koala "Fred" durfte man streicheln - aber nicht halten. Da war der Tierpark in South Australia (Cudlee Creek) lockerer. Aber da streikte ja leider meine Kamera.
H) Emu-Nest mit Eiern
hoffentlich nicht verlassen; ich hab aber leider keinen Emu auf den Eiern sitzen gesehen...
I) Ameisenigel (Echidna)
wieder mal - aber sie sind ja soo suess ;)
J) Schwalme? Schwaelme? Schwalms?
Was ist die Mehrzahl von "Schwalm"?
K) Wombats
Es waren zwar nur zwei Wombat-Babies (ausgewachsen sind sie mindestens doppelt so gross), aber denen bin ich naeher gekommen als zuvor.
Wieder mal meine Hand...
L) Vorsicht - Teufel!
Und auch den tasmanischen Teufeln begegnete ich diesmal so richtig von Angesicht zu Angesicht.
Zuerst hoerten wir in einem Vortrag, dass momentan eine Seuche die Teufelspopulation auf ganz Tasmanien bedroht - die DFTD (Devil's Facial Tumor Disease, uebersetzt etwa Teufels-Gesichtstumor-Erkrankung). Wenn ein Teufel befallen ist, wachsen ihm ueberall im Gesicht Tumore und er stirbt, weil er nicht mehr sehen oder fressen kann, einen grausamen Tod. Man hat noch nicht herausgefunden, was die Krankheit verursacht, aber sie ist leider uebertragbar, und wenn nichts geschieht, wird der Teufel in der Wildnis in 10 Jahren ausgestorben sein.
Teufel gab es frueher in ganz Australien, sie sind jetzt die groessten Fleischfresser unter den Beuteltieren (seitdem die Tasmanischen Tiger ausgestorben sind, in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts). Auf Mainland-Australien haben die Dingos (die in Australien nicht heimisch waren, sondern von Weissen eingefuehrt wurden) die Teufel ausgerottet.
Wenn man so sieht, wie er sich in der Sonne raekelt, kommt einem der Teufel gar nicht teuflisch vor . . .
. . . auch nicht, wenn er sich putzt,
aber wenn er dann mal bruellt und seine Zaehne zeigt, faengt man an, ein wenig Respekt vor ihm zu haben.
Wir durften eine kleine, weibliche Baby-Teufelin streicheln. Das passierte aber im Vortragsraum, und Fotografieren mit Blitz war nicht erlaubt, das haette sie zu sehr erschrocken - darum habe ich diesmal KEIN Foto von meiner Hand und dem Tier...
Ich machte allerdings den Fehler, ihrem Gesicht zu nahe zu kommen mit meiner Hand. Sie fletschte die Zaehne und fauchte mich furchterregend an!
Wir konnten dem Waerter im Gehege auch noch zusehen, wie er eine alte Teufelin fuetterte. Die Teufel sind an sich Aasfresser, also im Grunde genommen keinem anderen Tier gefaehrlich sondern eher im Gegenteil, die Muellabfuhr fuer Tasmanien - sie halten die Insel sauber von Kadavern. Das wird ihnen allerdings auch regelmaessig zum Verhaengnis, wenn sie ein Tier fressen wollen, das von einem Auto ueberfahren wurde und auf der Strasse liegt. Dabei werden sie oft selber von Autos getoetet.
Der Waerter erzaehlte, dass die Teufelin bei einer Vorfuehrung einmal versehentlich mit der Huehnerkeule auch einen seiner Finger erwischt hat. Das duerfte relativ schmerzhaft gewesen sein - ansonsten hat er aber nie eine negative Erfahrung mit Teufeln gemacht.
Sie haben sehr sehr starke Kiefer und Kaumuskeln, und fressen alles auf, auch die Knochen. Nichts bleibt uebrig...
Warum also der Name "Teufel"? Den gaben ihm die ersten Europaer, die ihn sahen, und sich vor seinen Zaehnen, seinem Gebruell und seinen schlechten Manieren (Teufel fechten sehr harte Revierkaempfe aus und fauchen sich staendig gegenseitig an) fuerchteten.
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